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Diese Modetrends der 2010er-Jahre sind heute wieder tragbar!

Published 8 hours ago4 minute read

In Zeiten von Social Media und Mikrotrends bewegt sich der Modekreislauf so schnell, dass es immer schwieriger wird, hinterherzukommen. Und kaum hat man sich an die große Wiedergeburt der Nullerjahre gewöhnt, klopfen auch schon die frühen an die Tür – noch nicht ganz mit voller Wucht, aber immerhin so auffällig, dass sich ein genauerer Blick auf die aktuellen Kollektionen lohnt. Auf den Laufstegen erlebten wie Lederleggings, Keilabsätze und Statement-Ketten nämlich ein unerwartetes Revival. Aber warum kehren gerade jetzt diese zurück, die doch gefühlt erst gestern die Tumblr-Feeds beherrschten? Und: Sind sie heute wirklich wieder tragbar?

Stella McCartney Frühjahr/Sommer 2025

Foto: Launchmetrics SpotlightSM

Stella McCartney Frühjahr/Sommer 2025

Balmain Frühjahr/Sommer 2025

Foto: Launchmetrics SpotlightSM

Balmain Frühjahr/Sommer 2025

Während auch Retro-Trends der 1960er-Jahre während der Fashion Weeks für Frühjahr/Sommer 2025 zu sehen waren, griffen einige Luxushäuser gar nicht so weit zurück und ließen sich von Looks inspirieren, die erst vor rund 15 Jahren angesagt waren. Eigentlich nicht verwunderlich, dass diese schneller zurück sind als gedacht: Durch Social Media, spitze Mikrotrends und Fast Fashion dreht sich das Modekarussell heute schneller denn je. Dazu kommt: Die Menschen, die in den 2010ern Teenager oder junge Erwachsene waren, sind heute etwa Mitte 20 bis Mitte 30 – und genau diese Zielgruppe beeinflusst gerade stark, was als cool gilt. Stichwort Nostalgie. Und so entdecken auch jüngere Generationen gerade die Mode der damaligen Zeit wieder, ob nun ironisch oder mit interessiertem Blick. Zeitgeist-Phänomene wie Indie Sleaze, Tumblr, der Boho-Stil und Hipster-Elemente tauchen online plötzlich wieder auf – und jetzt auch in den Modekollektionen.

Gabriela Hearst Frühjahr/Sommer 2025

Foto: Launchmetrics SpotlightSM

Gabriela Hearst Frühjahr/Sommer 2025

Dries Van Noten Frühjahr/Sommer 2025

Foto: Launchmetrics SpotlightSM

Dries Van Noten Frühjahr/Sommer 2025

Isabel Marant Frühjahr/Sommer 2025

Foto: Launchmetrics SpotlightSM

Isabel Marant Frühjahr/Sommer 2025

Nach dem Hype um Y2K-Looks wie Low Rise und Glitzer wirkt es fast wie eine Art der Abgrenzung und Weiterentwicklung, jetzt das zu tragen, was danach kam. Und spiegelt beinahe eine Sehnsucht zu „einfacheren“ Zeiten wider. Schließlich ist Mode immer ein Spiegel der Gesellschaft – und in Zeiten rasend schneller Veränderungen sehnen wir uns nach vertrauten Bildern. Die frühen stehen für eine Ära der digitalen Unschuld. Instagram steckte noch in den Kinderschuhen, dafür waren Tumblr und Pinterest die Plattformen der Moodboards und Inspiration. Social Media war neu und aufregend, nicht toxisch und überladen. Statt Werbung und Clickbait regierten dort schwarzweiß gefilterte Bilder von Lana Del Rey, Pastellfarben, melancholische Lyrics von Indie-Bands und eben: Looks, die sich irgendwo zwischen Rebellion und Romantik bewegten. Nicht selten mit einer großen Portion Kitsch, auf die heute allerdings verzichtet wird.

Auf den Runways für die Frühjahr-/Sommersaison 2025 wurden einige der von damals neu interpretiert und in die aktuelle Zeit geholt: Stella McCartney verwandelte zum Beispiel – passend zum aktuellen Weltgeschehen – das in den 2010er-Jahren so beliebte Hipster-Schwalbenmotiv in Friedenstauben, Chloé und Isabel Marant brachten den Boho-Stil zurück auf die Agenda und Balmain setzte auf Lederleggings und enge Blazer mit Statement-Schultern. Ein Party-Girl-Look mit Business-Dreh, den man damals selbst in Kleinstadt-Clubs fand.

Isabel Marant Frühjahr/Sommer 2025

Foto: Launchmetrics SpotlightSM

Isabel Marant Frühjahr/Sommer 2025

Michael Kors Frühjahr/Sommer 2025

Foto: Launchmetrics SpotlightSM

Michael Kors Frühjahr/Sommer 2025

Chloé Frühjahr/Sommer 2025

Foto: Launchmetrics SpotlightSM

Chloé Frühjahr/Sommer 2025

In Spitzentops zu High-Waist-Röcken (wie bei Dries Van Noten entdeckt) wurde damals ebenfalls gerne gefeiert. Heute bekommt der sexy Corporate-Club-Chic allerdings ein stilvolles Update, ist nicht mehr ganz so eng, die Schnitte sind lockerer. Wobei Lederjacken und Blazer tatsächlich wieder schmaler getragen werden dürfen – und selbst Skinny Jeans wieder beliebter werden. Doch obwohl im neuen Maximalismus auch Details wie schwarzweiße Blockstreifen, Statement-Ketten, Nieten, Schuhe mit Plateau und Keilabsatz, breite Taillengürtel und Clutches ein Comeback feiern, werden diese jetzt durchdachter, zurückhaltender eingesetzt. Kitschiger Plastik-Strass und grelle Neontöne bleiben besser Teil von nostalgischen Pinterest-Boards und alten Partyfotos.

Dior Frühjahr/Sommer 2025

Foto: Launchmetrics SpotlightSM

Dior Frühjahr/Sommer 2025

Chanel Frühjahr/Sommer 2025

Foto: Launchmetrics SpotlightSM

Chanel Frühjahr/Sommer 2025

Hippie-Elemente wie Wildlederfransen, Gladiatoren-Sandalen und luftige Maxikleider werden jetzt nicht mehr bloß auf Festivals getragen, sondern wirkten bei Isabel Marant und Chloé femininer, subtiler, eleganter als damals. Denn wer die zu ihrer Blütezeit trug, ist heute erwachsen. Und weiß, wie die Balance aus Boho, Grunge und Business stilvoll zu halten ist. Der heutige Zeitgeist verlangt nach mehr Raffinesse, und die Rückkehr dieser Trends ist weniger Nostalgie als ein Akt bewusster Neuinterpretation – genau deshalb fühlen sich Lederleggings und Statement-Ketten heute so frisch an wie schon lange nicht mehr.

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